Grenzenlose Hilfe für Tiere - sans rontières e.V.
sans frontières e.v. - Wir sind ein eingetragener Deutscher Verein mit ausschließlich ehrenamtlichen Helfern und unterstützen mit unserer Arbeit in erster Linie zwei finanziell notleidende Tierheime im französischen Elsass. Bis auf solche, die es geschafft haben, eine Pflegestelle zu bekommen, befinden sich alle Tiere noch in Frankreich sans frontières e.v. - Wir sind ein eingetragener Deutscher Verein mit ausschließlich ehrenamtlichen Helfern und unterstützen mit unserer Arbeit in erster Linie zwei finanziell notleidende Tierheime im französischen Elsass. Bis auf solche, die es geschafft haben, eine Pflegestelle zu bekommen, befinden sich alle Tiere noch in Frankreich sans frontières e.v. - Wir sind ein eingetragener Deutscher Verein mit ausschließlich ehrenamtlichen Helfern und unterstützen mit unserer Arbeit in erster Linie zwei finanziell notleidende Tierheime im französischen Elsass. Bis auf solche, die es geschafft haben, eine Pflegestelle zu bekommen, befinden sich alle Tiere noch in Frankreich
 



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Der erste Brief von Tanzor (jetzt Paul)

Hallo ihr alle,

hier kommt ein klein wenig was zum Lesen von eurem Tanzor.

Als erstes muss ich euch erzählen, dass ich nicht mehr Tanzor heiße sondern mein Name ist jetzt PAUL TANZOR SCHMIDT, gerufen werde ich allerdings nur Paul. Paul finden alle super, am meisten die Frauen.

Ich kann euch gar nicht sagen, wie toll es mir geht. Ich bin glücklich und mein neues Frauchen erst Recht. Ich habe alles neu bekommen, einen tollen Korb mit einer kuscheligen Decke im Wohnzimmer, eine gemütliches Kissen in der Diele (in der Nähe vom Schlafzimmer von meinem Frauchen), Spielzeug (viele Bälle, weil ich die so liebe) und und und ......

Aber am besten, ich schreib euch mal wie es mir in den ersten Tagen hier so ergangen ist.

von meiner Odyssee und der meiner neuen Familie habt ihr ja sicherlich gehört. Am Samstag morgen um 5.45 Uhr hat mein neues Frauchen ihren Sohn und Fahrbegleiter endlich zu Hause absetzen können (der arme Kerl musste nämlich um 9 Uhr zur Arbeit). Dann ging es endlich in mein neues zu Hause. Dort war alles für mich vorbereitet. Mein Frauchen war ziemlich kaputt und nachdem ich alle inspiziert habe, hat sie noch einen Moment mit mir geschmust und in einer komischen Sprache mit mir gesprochen. Alles hörte sich ganz lieb an. Sie hat mir in ihrer komischen Sprache dann wohl erzählt, dass wir jetzt noch ein wenig schlafen müssen und ich sollte auf mein Kissen in der Diele. (Ich hatte Sie schon mal damit überrascht, dass ich nicht, also wirklich auf gar keinen Fall, ein Schlafzimmer betrete). Also, irgendwie hab ich verstanden ich soll auf meinem Kissen Platz machen, und Frauchen ging in ihr Bett. Als sie lag, musste ich natürlich gucken ob es ihr gut geht und hab mich in die Tür gestellt um nach ihr zu sehen. Und schon ist sie wieder aufgestanden und hat mir gezeigt, wo mein Bett ist. Das hat sie drei mal gemacht und dann habe ich gedacht, na gut, sie ist ja nicht so weit weg, bleib man liegen, sie hat ja wirklich eine anstrengende Nacht hinter sich.

Nach 3 Stunden ist sie dann wieder aufgestanden, hat mir was leckeres zum Fressen gemacht und mir dann die Gegend gezeigt. Ist das toll hier, lauter Felder und Wiesen. Nur leider hat sie noch Angst mich von der Leine zu machen, weil ich noch nicht so gut höre, ist ja auch klar, mein neuer Name und dann noch diese merkwürdige Sprache. Zu Ihrem Verdruss zeige ich ihr leider immer wieder, dass ich an der Leine laufen gar nicht leiden kann. Ich zeig ihr das, indem ich immer schön ziehe und verrate ihr nicht, dass ich das ganz sicher schon bald perfekt kann.

Seit Dienstag letzter Woche, darf ich mit meinem Frauchen auch immer ins Büro arbeiten gehen. Hier finden mich auch alle ganz toll weil ich so ein lieber Charmebolzen bin. Was haben die denn gedacht, ich bin doch schließlich Franzose.

Abends war Frauchen dann mit mir beim Tierarzt. Der war auch ganz begeistert und hat gesagt ich wäre ein Schnäppchen. Ich weiß zwar nicht was das ist, aber wenn das was tolles Neues ist, hab ich wohl auch ein riesiges gemacht.

Natürlich hab ich auch schon was angestellt. Wir haben einen kleinen Garten mit zwei schön niedrigen Pforten. Da hab ich meinem Frauchen erst mal Mittwoch früh gezeigt, wie toll ich springen kann. Ich bin auch gleich zu unserem Bolzplatz (erklär ich gleich) um ein wenig zu toben, und das tolle, Frauchen ist kurz hinter mir angerannt gekommen um schön Fangen zu spielen. Immer wenn sie auf mich zu kam, bin ich wieder weg. Juchhuuuu hat das einen Spaß gemacht aber nach 20 Minuten ist Frauchen einfach wieder nach Hause und da hab ich mir das überlegt und bin einfach hinterher getrottet. Als wir zu Hause waren, hat sie gleich telefoniert und dann kam am Wochenende ein netter Mann und hat aus dem kleinen Garten ‚Fort Knox' gemacht und noch ein Gitter über die Pforten gesetzt. Na ja, so ist es auch sicherer, so kann wenigstens keiner mehr rein und ich auch nicht zur Strasse.

Nun zu meinem Bolzplatz (große Wiese). Weil ja mein Frauchen mich noch nicht von der Leine macht, ich aber unbedingt rennen und flitzen und springen und laufen will, gehen wir abends, wenn es nicht mehr so heiß ist, auf unseren Bolzplatz. Da steckt Frauchen dann einen Spieß in die Erde und ich werde dann daran, mit einer 15 Meter langen Leine, festgemacht. Dann spielen wir bestimmt eine Stunde lang mit dem Ball. Die Leine stört mich überhaupt nicht denn da kann ich ja schon mal 30 Meter rennen und den Ball fangen, wieder zurück bringen und wieder von vorne. Hinterher bin ich dann ganz schön fertig und zeige, dass ich doch eigentlich ganz toll an der Leine laufen kann.

Alles in allem führe ich hier ein richtig tolles Leben. Mein Frauchen erzählt mir immer, was ich für ein toller Paul bin (manchmal sagt Sie auch Paulchen, albern oder? bei meiner Statur). Deutsch verstehe ich auch immer besser und gestern, da hab ich ihr die größte Freude gemacht die ich ihr, glaube ich, machen konnte. Mein Frauchen geht nämlich ab und zu 1 bis 2 mal die Woche in einem Restaurant arbeiten und sie hat mir von Anfang an gesagt, dass ich da alleine bleiben muss. (Mein Vorgänger, der hat das nicht gekonnt und den anderen Mieter hier im Haus die ganze Zeit unterhalten. Da musste Sie, zeit seines Lebens, 12 Jahre lang, nur organisieren). Ich hab gemerkt, dass meinem Frauchen da ganz, ganz viel daran liegt, das ich ruhig bin. Ich habe sie natürlich nicht enttäuscht und war ganz ruhig und hab schon mal ein wenig geschlafen.
Ein Nachbar aus dem Nebenhaus hat immer mal horchen müssen und sollte sie anrufen, wenn ich Theater mache. Ich glaube sie hat da wohl ein richtiges Trauma. Dieser Nachbar war dann auch einmal ganz neugierig und hat durchs Fenster gekuckt was ich denn so treibe. Da hab ich natürlich 2x ‚Wuff gemacht, denn das geht ja schließlich nicht, dass hier Fremde einfach durchs Fenster gucken. Und die Leute sollen ruhig wissen, das ich auf mein Frauchen, auch wenn ich gar nichts tun würde, aufpasse.
Als Frauchen dann endlich wieder nach Hause kam hab ich mich ganz riesig gefreut aber sie noch viel mehr, ich glaube, da waren auch kleine Freudentränen in Ihren Augen.

So, ich denke, ich mach jetzt mal langsam Schluss. Wie ihr lesen könnt, hab ich gar keinen Grund an früher zu denken. So langsam verblast das auch alles und wenn ich dann deutsch noch besser verstehe, werde ich euch ganz vergessen haben. Aber darüber müsst ihr nicht traurig sein, denn das war super, dass ihr dafür Sorge getragen habt das ich dieses neue zu Hause bekomme.

Vielen, vielen Dank noch mal für alles. Auch von meinem Frauchen. Sie sagt immer, für mich wäre sie auch noch weiter gefahren, jeder Kilometer hat sich gelohnt.

die allerherzlichsten Grüße aus Hamburg sendet euch allen

Paul Tanzor Schmidt

 

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Juli 2006

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